Ich durchschaue euch.
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Na gut. Also, wo fang ich an. Mhmmmm. (man stelle sich jetzt Wicki vor, wie er nach einer Idee grübelt).
Also grundsätzlich sei erst mal klargestellt, das ich kein Freund des Okultismus bin. Mit Voodoo und Esoterik stehe ich eher auf Kriegsfuss. Und wenn ich höre wie viele Leute den Uri Geller im Fernsehen angeguckt haben... alle Achtung Herr Geller. Du hast den Dreh raus. Nur ich halte das alles trotzdem für ... nun, sagen wir es höflich: Eine tolle Schau der Illusionen und optischen Täuschungen.
Ok, zur Mucke: Als ich 2005 zum Beispiel den Artikel von Uwe Kirbach in der Stereo gelesen habe... nein, FALSCH, als ich den Artikel gesehen habe, zu den Klangschälchen, da habe ich den Artikel noch nicht mal gelesen. Schwachsinn, habe ich gesagt. Da war mir quasi die Zeit zu schade. Oder auch so Themen wie KABELKLANG von Strom-Strippen... ehrlich. Wollen die Leute mich verscheissern? Ich meine, das es einen ordentlichen Querschnitt für Strippen brauch, und ordentliche Klemmkontakte, klar. Aber KLANG durch Stromkabel? So ein Quatsch.
Dachte ich.
Ehrlich.
Nun ja. Bis ich bekehrt wurde.
Wobei ich da direkt einlenken muss, mit meiner vorherigen Transe waren die ganzen stromseitigen Tuningmassnahmen sehr deutlich und sofort zu hören, während Röhren gerade in Bezug auf Stromkabel scheinbar wesentlich unempfänglicher sind. Aber gehen wir erst mal wech von der Stromgeschichte.
ICH gehöre ja zu denjenigen, die sich gerne an einem Thema festbeissen, bevor sie es in die Ecke schieben. Dazu gehört auch das Thema CD. Sozusagen die DIGITALITIS.
Ich habe mir in den 80ern relativ zackig einen CD Player gekauft und beschlossen: Wech mit den ollen schwarzen Scheiben. Endlich ne Fernbedienung mit der REPEAT Taste. Endlich einen Track direkt anwählen. Endlich kein Knastern, Reinigen, Nasslaufexperiment, mitten drin rumdrehen und endlich kein ultravorsichtiges Hantieren mehr. EIN SEGEN, diese CD. Klein, handlich, praktisch. Und dann auch noch ein prima Klang.
ääähhh...
Nun ja. Vielleicht war auch meine Anlage damals (NAD 3020, Sony CDP und Selbstbau-Boxen) nicht ganz das Niveau, was ich heute habe. Heute verstehe ich auf jeden Fall, warum so viele auf die schwarzen Scheiben schwören und Ekelpickel auf dem Trommelfell, wenn sie das Wort CD nur hören.
Nun denn. Ich - wei gesagt - gebe mich da nicht so schnell geschlagen. Und daher fing ich an diesen schrecklich digital kalten Klang bei meiner Anlage zu bekämpfen. Und von daher blieb bei mir auch nichts unversucht, was irgendwie Erfolg versprach. Ob nun grüner oder schwarzer Edding an der Aussenkante (bringt im Grunde nix... oder nur sehr wenig), CD-Matten, der Furutech oder das Anfasen der Kanten.
Aber fangen wir am Anfang an.
Zunächst einmal hatte ich einen richtig schönen Restek Concret II. Ein gelungener und schöner Toplader. Der Wandler war dann irgendwann nicht mehr der letzte Schrei und ich bin auf den damals noch Geheimtip Benchmark DAC1 gewechselt. Auf einmal hatte ich das Gefühl: Das klingt ja wie Live. Als wenn man im Studio sitzt und bei der Aufnahme zuhört. Ein geiles Teil, der Benchmark. Immer noch. Naja. Aber irgendwie alles trotzdem sehr steril und kühl. Und ich weiss nicht warum, aber ich habe mir dann recht günstig einen Audiomeca Mephisto gebraucht ersteigert. Einfach mal so, um zu schauen was es bringt das Laufwerk zu wechseln. Und nichts anderes war der Concret ja zu diesem Zeitpunkt.
Tja, was soll ich sagen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ein Laufwerk. Ich wollte es gar nicht glauben. EIN LAUFWERK, eine digitale Abtasteinheit für Nullen und Einsen hat Einfluss auf den Klang.
JA, es hat. Auf einmal war der ganze Klang weicher, wärmer, analoger. Daraufhin stand für mich fest, ich brauche einen neuen CD-Player. Und es musste der Mephisto II sein. Und den habe ich immer noch.
Gut. Aber ds ich zum experimentieren neige, ging es dann weiter. Kabel. In diesem speziellen Fall das Digitalkabel. Brauch man ja, wenn man den Player an einen externen Wandler dranhängt.
Kabelklang bei einem Digitalkabel. JA KLAR.
Ich habe da diverse Kabel durch. Und leider muss ich gestehen, dass die Kabel meist in direkter Proportion zu ihrem Preis besser wurden. LEIDER. Irgendwie kann man so grob in drei Klassen einteilen. Einsteigerklasse: Mogami pure digital, Straight Wire Silverlink, 75Ohm Bastelkabel und andere. Entweder klingt es musikalisch (Mogami), oder analytisch (Straight Wire). Aber niemals holograhisch UND musikalisch. Dann kommt die Mittelklasse. Soll heissen: Preise so bis einige hundert Euro. Ob nun Wire World Goldlink oder andere. Im Grunde sind die Unterschiede teils so marginal, dass man sie sich mit wilden hin- und her- Steckaktionen mühsam heraushören muss. Tja, und dann gibt es da die Luxusklasse. Ich meine die, die so viel Geld kosten, wie ne ganze Komplettanlage beim "ich bin doch nicht blöd"-Laden. Also z.B. NBS Monitor oder Silent Wires Digital Reference. Auch hier sind die Unterschiede untereinander marginal und gehen mehr in Richtung persönlicher Geschmack. Aber im direkten Klassenvergleich... also Mogami zu Wire World zu NBS... HAMMER. Soll heissen: Die Luxusklasse macht dann das, was ich wollte. Sie ist musikalisch UND holographisch. Wenn man es nicht im Vergleich gehört hat, man will bzw. kann es nicht glauben.
OK, jetzt habe ich mein Sparschwein geplündert und ne Luxusstrippe als Digitalkabel.
Aber irgendwie ist es doch noch digital hart und teilweise fürchterlich flach und unsäglich schlecht in der Aufnahme.
Jetzt kommt der Furutech ins Spiel. Jepp. Das Teil funktioniert. Warum das funktioniert, ich kann es auch nicht erklären. Aber wenn man eine CD mit dem Furutech behandelt, dann wird es fokussierter, teilweise gibt es eine bessere Tiefenstaffelung und einzelne Klangkörper scheinen mehr Luft um sich herum zu haben.
Aber irgendwie war es noch immer digital. Und steril.
Nun, da kam dann mal einer und hat mir von einem Gerät erzählt, mit dem man die Kanten von einer CD anschrägt. Ein Maschinchen namens Soundimprover von einem Herrn Gläss. AHA.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber eine CD doppelt. Weiss der Herrgott, warum ich die doppelt hatte, ist halt so. Da habe ich mir gedacht, schadet ja nix eine CD zu opfern. Kannst ja nix verlieren. Also, die gute UNPLUGGED vom Clapton (eigentlich eine ziemlich schauderhafte Klangqualität das Teil) zum zerschnetzeln gegeben, Kanten im 38° Winkel angefast und anschliessend mit einem Edding geschwärzt, und dann in den Player.
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Tja. Was soll ich sagen. Die tragendste Erfahrung seit meinem Wechsel aus dem Transen-Lager in die Röhren-Fraktion. Kein Spruch. Nicht übertrieben. Konnte ich VOR der Behandlung der CD im Grunde nicht unterscheiden, ob der Clapton vor oder im Publikum sitzt, ob er ne echte Akustik-Gitarre in der Hand hält oder nur den digitalen Abklatsch einer solchen, so war der Effekt hernach gewaltig. Und wie gesagt, ich habe die CD doppelt. Ich kann immer noch hin und herwechseln. Auf jeden Fall klingt es jetzt so:
Es IST eine Akustik Gitarre, die der Herr Clapton da spielt. So eine aus Holz mit Saiten dran. Und er sitzt deutlich differenziert von dem Publikum, welches jetzt nicht mehr gleich einer Akustikwand auf einer flächigen Ebene mit der Gitarre plärrt. Nein, er sitzt da, das Publikum mit einer ordentlichen Tiefenstaffelung und gebührlichem Abstand entfernt. DAS ist der Unterschied zwischen ABGEFAST und UNBEHANDELT.
Einen Wehrmutstropfen hat das ganze: Dieses anfasen der Kante hat aus meiner Sicht etwas sehr destruktives und es gehört ne ganze Portion Überwindung dazu, eine CD mit dem Gerät zu zerschnetzeln. Aber es lohnt sich. JEDE CD, die ich habe behandelt hat durch das Gerät gewonnen. In der Regel in der Tiefenstaffelung und Fokussierbarkeit. Und zwar wesentlich deutlicher, als dies durch den Furutech geht. Der Unterschied ist wirklich extrem deutlich. Rainer hat es ja selbst gehört und kann es bestätigen. Vormals unhörbare CDs - gerade die aus den 80ern - bekommt man so in den Status geniessbar. Und gute CDs werden so holographisch perfekt. Vielleicht nicht ganz so super wie mit einer schwarzen Scheibe, aber sehr, sehr dicht dran.
So, das soll erst mal reichen. So als Einstieg in die Voodoo-Szene.
Gruss
Martin




