Hallo,
ich konnte es natürlich nicht lassen und hab mir 4 WE 396a zugelegt, die heute angekommen sind. Natürlich erstmal alles " Wichtige "auf später verschoben

und die Teile reingedrückt. Vorher nochmal mit den Russenröhren reingehört in Laurie Andersen, Mister Heartbreak ( goile Scheibe ), fein soweit.
Dann mit den Western: Erster Eindruck war: naja, klingt erstmal anders und schwer zu sagen, wie anders. Obs das wert war?
Tonal alles ein wenig schlanker, in den ersten Minuten gefiels mir gar nicht so, bis ich mich umgestellt hatte und auch ein paar andere Scheiben gehört hatte. Es ist einiges mehr an Auflösung da, die Fokussierung ist um einiges besser, das Klangbild ist klarer und strukturierter.
Als wäre die Musik auf der einen Seite organisierter und gleichzeitig fliessender, und der Hochton ist ein gutes Stück genauer, wodurch vor allem Klassische Musik (Geigen etc ) sehr an Schärfe verlieren und an Ausdruck gewinnen.
Ich hatte einige Unsauberkeiten dem Tonabnehmer (Ortofon VMS20) angelastet, die sind jetzt weg, ebenso wie ein bisschen Hüftspeck im Grundton, der alles etwas verkleistert hat und ein Komprimieren bei heftigen Saxophon- und Sopranausbrüchen.
Wie immer schwer zu beschreiben, aber das beste Kriterium ist ja wohl, dass ich ziemlich gebannt viel länger vor der Anlage gesessen habe als sonst, weil das Live-Feeling erheblich grösser ist. Es ist mehr Seele im Spiel, eine Art der Musik innewohnende Noblesse kommt zum Vorschein, weil Falsches, den Blick verstellendes, weggefallen ist.
Es ist einfach fesselnder-das ist mir anfangs gar nicht so aufgefallen, erst als ich mich gar nicht wegbewegen wollte vom Sofa oder Bach Arien mitgesungen habe

( au weia, die armen Nachbarn ), war klar, dass es
viel besser und "magischer" ist.
Auch Passagen, bei die ich sonst übersprungen habe, habe ich plötzlich mit Genuss durchlaufen lassen.
Vor allem bei richtig gut aufgenommenen Scheiben ist der Unterschied gross, die Russentuben machen alles ein bisschen gleich, weil sie nicht so gut auflösen und allem ihren Stempel aufdrücken. Deshalb hören sich schlechte Aufnahmen im ersten Moment tonal noch schlechter an, im zweiten Moment merkt man, dass man auch diese schlechte Aufnahme besser versteht
Wobei ich sehr gut mit den Russinnen leben könnte, wüsste ichs jetzt nicht besser

Achso, leider sind die Dinger sehr mikrofonisch, so dass ich mir eine offene Bauweise nochmal überlege. Bei MC-Betrtieb gibts da bestimmt Probleme.
So, hoffentlich hab ich jetzt nicht zu geschwollen dahergeredet, ich finds ganz schön schwer, über so etwas zu schreiben. Ich beneide unsere Hifi-Schreiberlinge jedenfalls nicht

Und geh jetzt noch was Hören
Liebe Grüsse,
Jürgen