Cayin A88T oder etwas vergleichbares?

Hier gehts nur um Verstärkung, egal welcher Art.

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Bernandi
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Cayin A88T oder etwas vergleichbares?

Beitrag von Bernandi »

Hallo Röhrenfreunde,
ich möchte mir gerne einen Röhrenverstärker kaufen, den ich alternativ zu meinem Denon AVR3808 für Stereo betreiben möchte.

Bei meinem Händler habe ich schonmal einen Cayin A55t gehört, der aber nicht unbedingt eine Alternative oder gar Verbesserung zum Denon AVR war. Es könnte ggf. auch ein Cayin A-88T sein.

Bevor ich mir einen A-88T ausleihe, um ihn an meiner Klisch RF83 zu hören, habe ich zunächst mal ein bisschen hier im Forum gestöbert. Dabei bin ich auf das hier gestoßen:

1.
"Cayin D hat aus nachvollziehbaren Gründen den TI88 vom Markt genommen."
Was meint der "sich ausruhende" "Erzkanzler" damit (20.11.2008, Titel: Re: Cayin A88-T, A70T ) ?

2.
(Zitat auch hier aus dem Forum: "ich habe an meinem Cayin zwar noch keinen Subwoofer Ausgang, aber das sollte man hinbekommen".
Wie würde denn eine Subwoofer-Lösung für den Cayin A-88T bzw. generell für Röhrengeräte aussehen?


Wie sind die aktuellen Meinungen zum A88-T, er ist ja kein aktuelles Cayin Gerät mehr?

Gibt es ggf. Alternativen zum A88-T für den Bereich Rock Musik. Twinsound, Destiny?
Bin kein Audiophiler-Schöngeist, aber es sollte schon etwas ordentliches sein.

Grüße
Bernandi
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GlowingTube
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Beitrag von GlowingTube »

Moin Bernandi,

(m)eine von vielen Meinungen: ich habe meinen CAYIN A-88T nach vielen Jahren immer noch. Inzwischen habe ich einige andere Amps testen dürfen oder habe auch den einen oder anderen (teilweise sehr viel teureren) Amp heile gemacht und danach zur Probe gehört.
Es gibt für mich bisher keinen Amp, der komprisslos alles andere in den Schatten stellt. Jeder Amp, sei er auch noch so teuer, hat Stärken und Schwächen. Das sind oftmals keine Welten; es sind vielleicht eher subjektive Preferenzen.

Unter diesen Aspekten muß ich sagen, daß mir der CAYIN A-88T immer noch sehr gut gefällt. Ok, ich muß fairerweise sagen, daß er im Netzteil aufgepeppt worden ist mit einer internen und einer externen Blackbox. Er hat andere Kondensatoren im Signalweg. Inzwischen hat er auch einen Pre-Out (Subwoofer-Ausgang) und eine von außen erreichbare BIAS-Justage- und Messmöglichkeit bekommen und er hat nicht mehr die originale Röhrenbestückung.
Das Geld, was ein Cayin A-88T kostet, ist er allemal wert. Ein Blick in das Innenleben zeigt fast vollständige Handverdrahtung.
Was wäre denn die maximale Summe, die Du für den Amp ausgeben wolltest, wenn Du nach Alternativen fragst?

Viele Grüße
Rainer
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Beitrag von Bernandi »

Hallo Rainer,

danke für die schnelle Antwort und die Infos.

Ich habe für den ca. DENON 1500 € bezahlt. Ich bereit genauso viel für eine Röhre auszugeben. So wie ich bisher geforscht habe, würde man einen Twinsound oder Destiny dafür bekommen.

Ich würde auch 2500 € ausgeben, wenn, ich einen wirklich hörbaren Unterschied zum Denon feststellen könnte. Ich habe in den Foren schon oft Hörer gefunden, die je nach Bedarf (Musik) zwischen Röhre und Transistor wechseln.

Kannst Du nochmal etwas näher auf den Subwoofer Ausgang eingehen.
Hast Du den selber eingebaut? Gibt es Schaltunsunterlagen o.ä.?


Grüße
Bernandi
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Beitrag von GlowingTube »

Moin Bernandi,

für 1500EUR würdest Du neben dem CAYIN auch noch locker einen guten Röhrensatz bekommen.
Du schreibst, daß Du die Möglicheit hast, einen Cayin auszuleihen. Das würde ich Dir generell empfehlen. Wenn man ein Gerät mit eigenen Ohren in der eigenen Kette im eigenen Hörraum vor dem Kauf hören kann, ist das imho immer das beste Kriterium.

Der Subwoofer-Out ist recht einfach gehalten und mit zwei hochwertigen OPs realisiert. Im Bassbereich sollte das ok sein. Mir gefällt es jedenfalls deutlich besser als die Ansteuerung des Subs über den Umweg über die Ausgangstufen mit den AÜ. Der Bass ist wesentlich straffer und geht tiefer runter.

Tschüss
Rainer
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Beitrag von hoersen »

schau, das hat MIR das christkind gebracht!

[IMG:320:240]http://img27.imageshack.us/img27/540/2752q.jpg[/img]

Uploaded with ImageShack.us

(gibts gel. auch schon für 2500,-)

alternativ die welter ACPP60 - die ist mind. genauso gut aber röhrensparender beim rolling (hab ich ja auch hier im gebrauch...). im audiomarkt steht wohl gerade ein paar davon.

gruß und flottes neues jahr everybody!

horst
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berjur
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Beitrag von berjur »

Hallo Bernandi,

ich kann den Hype hier im Forum wegen dem Cayin Verstärker nicht nachvollziehen, der ist meiner Meinung nach überteuert und zur Biaseinstellung mußt du bei manchen Cayin-Geräten das Chassis öffnen ( nur was für Profis/Achtung/Lebensgefahr).

Ich habe schon viel Geld für den ein oder anderen, damals neuen Verstärker ausgegeben/verprasst ( Dual CV 1600, Denon Monos 4400A, Classic No. 8b, Yaquin VK 2100, Rüsing PA 100, Vellemann Monos, Yaqin MC 10L, T.A.C 834. T.A.C.V 60/3500€ usw. )

Ich hatte einen Verstärker-Umschalter, den ich für den laufenden Betrieb fast aller Verstäker nacheinander an den gleichen Boxen schalten konnte Was soll ich sagen, ich will hier nix bloßstellen, aber ich muss das mal loswerden, die Röhren o. Transen klangen in meinen Ohren an gleichen Boxen nicht wirklich gravierend unterschiedlich /differenziert.
Ein Laie hätte da vermutlich bei gleicher Musik, wenn überhaupt, nur wenig Unterschied bemerkt.
Aber und deshalb gibt es dieses Super-Forum, was ist schon schöner, als in dieser scheiß-kalten Jahreszeit zu Hause die Röhren glühen zu sehen.
Letzendlich musst du in einer " Hör-session " in deiner Kette die Entscheidung treffen.

Grüße

Jürgen
berjur
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Beitrag von berjur »

Hallo Horst,

sehr leckeres und schönes Teil, würd ich gerne mal hören, schick mir mal für 2011 dein Christkind vorbei!!!.


Vel Spass mit dem Ami-DB,

Jürgen
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florentino
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Beitrag von florentino »

moin,
in welcher ecke wohnst du denn?
vieleicht kann ja mal einer mit seinem a88t anrücken?

für mich in der preisklasse der röhrenamp schlecht hin
aber versuch macht klug
bis die tage

florian
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hoersen
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Beitrag von hoersen »

hallo jürgen,
in natura sieht die MC275 noch 10x besser aus als auf jedem foto! als wenn die tuben in einem großen spiegel stecken würden. wahrlich ein hingucker.

so langsam kommt auch klanglich der feinschliff: dem eingang hinter den cinch-buchsen habe ich ne TFK ECC803s verpasst und für die 12AT7 habe ich ECC801s von siemens gesteckt. hört man nat. sofort. die beiden 12AX7 je kanal werde ich wohl mal gegen ausgmessene ECC83 von philips miniwatt oder TFk ECC83 smoth plates austauschen...

aber die china-vorröhren sind übrigens garnicht soo übel.von denen bin echt überrascht. nicht ganz die auflösung wie OS-röhren aber doch schön knackig/straff.

will jetzt hier aber auch nicht bernandis beitrag verwässern.

allerdings möchte ich noch MEINE auffassung mitteilen, dass ohne tuberolling mit OS-röhren wohl jeder amp unter dem maximal möglichen spielt - auch der cayin 88T...

h.

ps.: wenn du mal hören willst, musst du halt vorbeikommen. kein problem...
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Beitrag von berjur »

Hallo Horst,

danke für dein Angebot, sollte ich mal in deiner Gegend sein, melde ich mich vorher an, dann noch viel Spass mit dem Amp.

Gruß

Jürgen
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princisia
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Beitrag von princisia »

Hallo,

Vorsicht vor schnellen AB-Vergleichen. Nicht alles hört man beim direkten Wechsel zwischen 2 Geräten. Schon gar nicht, wenn man mittels der vermeintlich neutralen Blind"vergleichs"methode den Faktor Stress für die Versuchspersonen erheblich steigert (ich bin gelernter Biologe). Manche Klangeigenschaften teilen sich erst nach Tagen und Wochen des Zusammenlebens mit dem Gerät mit. Besonders die, die nerven. :wink:
Das ist gut für die Wirtschaft, denn sonst würde so gut wie jeder von uns seine sorgsam ausgewählten Gerätschaften behalten. :mrgreen:

Zum A-88T:
Die meisten Besitzer in unserem Forum haben ihr Exemplar behalten und genießen es. Man muss nach 4 Jahren des Zusammenlebens nicht mehr ständig darüber schreiben. Auffälligerweise wechselten einige von uns vom A-88T auf Monoendstufen und Vorverstärker von Cayin oder Thöress. Beide "Upgrades" liegen finanziell deutlich über dem Anschaffungspreis eines A-88T. In seinem Preisrahmen wird hinsichtlich Klangqualität und Musikalität bei guten Allroundeigenschaften die Luft sehr dünn.

Nachteile des A-88T:
- Basswiedergabe weniger kontrolliert und amtlich als von großen 845er Röhren oder Transistoramps.
- Röhrenstrom nicht von außen regelbar (m. E. der größe Nachteil).
- Kein Pre-out (lässt sich in 10 Minuten mit einem Stück NF-Kabel einrichten, wenn du dafür auf den Tape-Ausgang verzichten kannst).

Der A-88T wird übrigens noch immer gebaut, nur importiert ihn die deutsche Firma Cayin in Kelsterbach nicht mehr (siehe Ti88). Man muss ihn also von woanders beziehen. Ob die aktuelle Fertigungsqualität mit der in der Zeit unseres Hypes vergleichbar ist, lässt sich nur mutmaßen. Meist wird in einer Serie ja immer mal wieder der Rotstift angesetzt. Das meine ich wertfrei für fast jeden Hersteller und alle Preislagen.

Die "naheliegenden Gründe" für das Verschwinden des sogenannten "Nachfolgers" :mrgreen: A-88Ti aus dem deutschen Angebot: Wahrscheinlich ist er - zumindest für 3000 k€ - schlicht unverkäuflich. Zwar ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut. Jedoch hat sich weltweit herumgesprochen, dass auch weiterhin für weniger als die Hälfte dieser Summe der A-88T im Eigenimport erhältlich ist. Und auch gebrauchte Exemplare davon werden gut nachgefragt - wenn überhaupt mal einer abgegeben wird. Somit fällt der Wertverlust besonders bei Eigenimport moderat aus.

Berichte uns, wie deine Suche weitergeht! :beer

Herzliche Grüße
Pit
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Bisschen Bass und Kickdrum liebe ich, luftig reine Höhen liebe ich. Und in den Mitten, da spielt die Musik.
Bernandi
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Beitrag von Bernandi »

Hallo Pit,
eine sehr schöne und nutzliche Antwort.
Danke!

Grüße
Bernandi
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samick1l
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Beitrag von samick1l »

Hallo,
auch ich möchte an dieser Stelle Pit voll zustimmen, besonders dem Punkt Fertigungsqualität. Ich hatte selber ein Eigenimport Gerät und dies hinkte klanglich dem eigentlich kleineren A-55T (Originalgerät vom deutschen Vertrieb) deutlich hinterher. Verantwortlich sind oder waren meiner Meinung nach, die Ausgangsübertrager. Besonders deutlich hörbar im Bass bereich, wie Pit schon geschrieben hat. Unkontrolliert und dünn.
Es gibt wirklich bessere Röhrenverstärker für annähernd das gleiche Geld. Hervorheben möchte ich z.B. den Jadis Orchestra und hier muss es noch nicht einmal die Reference Version sein, den weiter ober erwähnten MC275 oder auch den Leben. Ich selber habe den Antique Sound Lab AQ1001DT MK2 und der hat im direkten Vergleich den Cayin A-88T verdrägt. (natürlich bezogen auf meine Anlage, meine Hörgewohnheiten, Raum, etc...)

Gruß Ralph
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GlowingTube
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Beitrag von GlowingTube »

Moin zusammen,

der undifferenzierte Bass beim CAYIN A-88T liegt nur am unterdimensionierten Netzteil. Ich habe die AÜ vermessen mit Arkadis Hilfe. Die Ergebnisse sind noch irgendwo hier im Forum dokumentiert. Die AÜ sind einwandfrei. Die beiden Netzteil-Elkos und die Drossel sind zu schwach ausgelegt. Da kann man dem Amp mit den passenden Bauteilen ziemlich problemlos auf die Sprünge helfen.

Bedauerlich ist die BIAS-Einstellung im Inneren des Amps. Was Cayin sich dabei gedacht hat, ist mir schleierhaft. Aber auch hier schaffen kleine 20-Gang Spindeltrimmer und ein paar nach außen geführte Messbuchsen Abhilfe.

Wenn man diese beiden Punkte beseitigt hat, ist der Cayin bereits ein Amp, der manch deutlich teurere Kiste locker an die Wand spielt. Ein Freund, der einen Air Tight ATM-1 hatte, hat diesen ganz schnell verkauft, nachdem er den Cayin gehört hatte. Die CAYIN 845er-Monos hatte ich mir auch mal zugelegt. Die sind schon lange wieder weg. Denon POA8000 Monos hatte ich mal hier... Transentechnik aus den 80ern... nicht gerade prickelnd.

Für die 1200EUR, die man heute für einen grau-imprtierten nagelneuen A-88T wohl hinlegen muß, bekommt man einen recht guten Gegenwert.

Tschüss
Rainer
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Bender
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Beitrag von Bender »

Hallo Bernandi,

erst mal herzlich Willkommen hier im RuH Forum.
Wie du siehst ist es nicht ganz so leicht die richtige Antwort zu finden. Die meisten greifen schneller zum Lötkolben als du gucken kannst und ändern eben die Dinge an ihren Geräten ab, welche suboptimal umgesetzt wurden. Lass dich davon nicht verunsichern, am Beispiel des Cayin ist das mMn nörgeln auf sehr hohem Niveau, ich finde den Amp out of the box richtig gut, aber es stimmt auch, dass er noch Potenzial hat.

Ich habe bei Synthesis einen ganz feinen Verstärker gefunden der mir optisch aber vor allem klanglich super gut gefällt. Wenn du nach Alternativen fragst, dann kann ich dir die Syntesis Amps auch empfehlen, ich betreibe einen Seamus an 95dB Lautsprechern und bin immernoch sehr begeistert von der Kombination.

Also am besten so viel wie möglich ausprobieren. Wenn du die Chance hast, Kollegen aus dem Forum zu besuchen oder einzuladen, dann nutz das, so hast du auch mal die Chance die optimierte Version eines Verstärkers zu hören, oft sind Röhrenamps durch günstige Röhren limitiert und blühen erst nach einem Röhrenrenwechsel auf.

Gruss /// Ole
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princisia
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Beitrag von princisia »

samick1l hat geschrieben:Hallo,
auch ich möchte an dieser Stelle Pit voll zustimmen, besonders dem Punkt Fertigungsqualität. Ich hatte selber ein Eigenimport Gerät und dies hinkte klanglich dem eigentlich kleineren A-55T (Originalgerät vom deutschen Vertrieb) deutlich hinterher. Verantwortlich sind oder waren meiner Meinung nach, die Ausgangsübertrager. Besonders deutlich hörbar im Bass bereich, wie Pit schon geschrieben hat. Unkontrolliert und dünn. [...]
Unkontrolliert und dünn? Das habe ich so nicht geschrieben. Bitte MEINE Wortwahl beachten, nicht die Hinzuschreibung.

Kann es sein, dass da ein bereits an- oder ganz eingespielter Vorführ-A-55 vom Händler oder Deutschlandvertrieb mit einem frisch ausgepackten A-88-Neugerät verglichen wurde, das keine 50 Stunden gelaufen ist? So als ob bei einem Apfelsortentest ein Golden Delicious mit einer unreif gepflückten Goldparmäne verglichen würde? Natürlich muss da auch die Goldparmäne den Kürzeren ziehen. Allerdings hinkt jeder Vergleich, und schon gar nicht will ich damit behaupten, dass der A-55 nur ein Golden Delicous unter den Amps sei. Er ist mit Sicherheit viel mehr als das.

Alle Vergleichsgeräte in einer Vorführung müssen genügend eingespielt sein, worauf du beim Händler oder unbekannten Privatverkäufer notgedrungen nur vertrauen kannst: "Morgen ist Hausmesse! Azubi, schnell, pack den neuen Knüller der Konkurrenzmarke aus, an der wir weniger verdienen!". Bei einem 2 Jahre gebrauchten Gerät kannst du getrost davon ausgehen, dass es sich nicht mehr verändern wird, außer durch Alterung. Uneingespielte Geräte haben schon in Sachen Ausgeglichenheit im Hörvergleich keine Chance. Trotz mancher beschönigender Zufallseffekte (wenig Bass erscheint leicht wie zuviel Höhen erscheint leicht wie detailreichere Musikwiedergabe).

Wie auch immer: Nur (Hör-)Versuch macht wirklich kluch. Ich wäre Jahre früher dort gewesen, wo ich jetzt allmählich ankomme, wenn ich eher mit audiophilen Hörerreisen z. B. im Forumskreis begonnen hätte. Auch wenn es hier von Berlin aus immer 500 - 700 km einfache Strecke werden. Gerade bei Unsicherheiten ersparen Hörreisen dir wesentlich teurere Fehlkäufe. Gelobet sei das Lidl-Ticket. :mrgreen:

Damit deine audiophile Reisen nicht noch weitere Unsicherheit erzeugen, lohnt sich vielleicht als tragbare und fürs Damenhandtäschchen taugliche Verstärkerreferenz die Anschaffung eines T-Amp 20 für 85 Euro Ebay-NP (im Dauerbetrieb offenbaren sich metallisch harte Höhen, sonst für den Preis unschlagbar) oder - wenn dir 10 - 15 Watt pro Kanal genügen - der NOCH billigere und m. E. viel musikalischere T-Amp 10 (mit den für mich auch im Dauerbetrieb genau richtigen Höhen).

Darüber gibt es hier andere Threads.

Liebe Grüße
Pit
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Beitrag von samick1l »

@ pit
meine Zustimmung bezog sich auf deine Vermutung bezüglich der Fertigungsqualität und dem von dir erwähntem Nachteil im Bass.
Unkontrolliert und dünn ist meine Meinung und ich gebe gern zu das der Absatz an dieser stelle sehr unglücklich gewählt wurde. Wollte Dir nicht zu nahe treten...
Gruß Ralph
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Beitrag von GlowingTube »

Hi Ralph,

dünn ist der Bass wahrlich nicht bei A-88T, aber Du hast Recht, daß er straffer sein sollte :beer
Wie gesagt, das ist mit rel. geringem Aufwand für den "Heimwerker" leicht zu machen :wink:
Übrigens war der "deutsche" 88er noch ärger, weil man da noch kleinere Elkos eingebaut hat (330uF statt 470uF im Eingang).

@Pit: hast Du eigentlich (noch) einen Cayin A-88T? Sorry, ich vergaß :oops:

LG
Rainer :beer

PS übrigens hat der Cayin mächtig robuste AÜs! Meine Frau hatte mal vor Jahren versehentlich einen Hardcoretest gemacht: beim Staubsaugen bei einem Speaker die Kabel rausgezogen und dann... den Amp angeschaltet. Als ich am Freitag Abend von einer Dienstreise zurückkam, sagte sie so ganz nebenbei. Ach, da stimmt irgendwas nicht mit der Anlage... 's geht nur ein Kanal... und sie hört immer richtig laut :shock:
Kabel wieder reingesteckt, die da so gelangweilt auf dem Fussboden herumlagen, Amp eingeschaltet und auf das Klacken vom Relais gewartet (das waren die längsten 30 Sekunden in meinem Leben), Relais zieht und.... Musik aus beiden Kanälen. Auch die AÜ-Messungen vor rund einem Jahr ergaben nicht den leistesten Hinweis auf ein AÜ-Problem. Dat nenn' ich watt robust, wa? :OK:
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Beitrag von Bernandi »

Das ist ja ein feines Forum :D :D :D
Danke an Alle!

@samick
Nach Wülfrath kann ich fast zu Fuß gehen.
Vielleicht kann ich bei Dir mal hören kommen und ein bisschen fachsimpeln.

Du kannt mir gerne eine PM schicken.

Grüße
Bernandi
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Beitrag von princisia »

samick1l hat geschrieben:@ pit [...]. Wollte Dir nicht zu nahe treten...
Gruß Ralph
Alles bestens! :beer :OK:
GlowingTube hat geschrieben:[...]@Pit: hast Du eigentlich (noch) einen Cayin A-88T?
Hallo Rainer,
ja, auch ich habe ihn noch und mit großen Netzteilkondis. Die Drossel ist original. Gerade spielt er die Schöne blaue Donau vom Wiener Neujahrskonzert 1991, und Abado dirigiert. Danach wandert bestimmt wieder Takashi Yoshimatsu in den Player, auf den fahre ich derzeit völlig ab....
:mh:

Trotzdem wird mich ein solches Posting :x :evil: irgendwand in einigen Jahren schwach machen können.
Derzeit sinniere ich über eine Netzwerkplayer+DAC-Lösung. Offen ist dabei nämlich noch die möglichst preiswerte Datenquelle: Raid-NAS oder gebrauchter Zweit-PC?

Liebe Grüße
Pit
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